Ein qualifizierter Lehrgang im Verteidigungsschießen ist ein sehr guter Einstieg für Berufswaffenträger. So lernen sie spezielle Fertigkeiten für die Verteidigung mit Schusswaffen kennen. Im Ernstfall ist es überlebenswichtig, dass Verteidigungsschützen die erforderlichen Handlungsabläufe gänzlich verinnerlicht haben. Dies erfordert ein regelmäßiges Training, wie es wir im Saarland für Berufswaffenträger anbieten.
Das SAARSCHUTZ Trainingsprogramm für Verteidigungsschützen umfasst folgendes:
Praktische Trainingsinhalte im Verteidigungsschießen
Das Trainingsprogramm eignet sich für Einsteiger und Profis. Es beinhaltet alle Themen des Lehrgangs Verteidigungsschießen und mehr.
Klassische Schießausbildung
Wer die Waffensachkundeprüfung bestanden und danach alle 3 Monate auf dem Schießstand eine statische Schießübung absolviert, erfüllt die Mindestvoraussetzungen um als Berufswaffenträger tätig zu sein. Man geht davon aus, dass dieses Wissen ausreicht, um selbst keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung darzustellen.
Auf dieser Stufe empfiehlt sich zunächst eine klassische Schießausbildung zu absolvieren, unter den normalen Bedingungen eines Schießstands. Dies bieten wir den Teilnehmern an unserem Trainingsprogramm ohne Aufpreis an.
Grundlagen für Berufswaffenträger
Handhabung von Waffen und Munition außerhalb des Schießstands.
- Übergabe und Übernahme einer Waffe
- Sicherheitsüberprüfung einer Waffe
- Fehlerbehebung an einer Waffe
- Ziehen und Holstern einer Waffe
Grundlagen Verteidigungsschießen
Handhabung von Waffen und Munition im Feuergefecht.
- Verschiedene Anschlagarten
- Nachladen unter Gefechtsbedingungen
- Fehlerbehebung unter Gefechtsbedingungen
- Ziehen und Schießen aus verschiedenen Positionen
- Schießen aus der Deckung
- Schießen aus der Bewegung
Taktische Übungen
Defensive Vorgehensweisen im Feuergefecht.
- Rückzug
- Ausweichen
- Feuerschutz
- Deckungsfeuer
- Absicherung
- Rückzug im Team (überschlagend bewegen und gegenseitig sichern)
Situationstraining für Berufswaffenträger
Berufliche Situationen bei denen es zum Schusswaffengebrauch kommen kann
- Angriff während Personenkontrollen
- Angriff während Fahrzeugkontrollen
- Angriff während Zugangskontrollen
- Angriff während Zufahrtskontrollen
- Angriff auf das eigene Fahrzeug
- Angriff auf ein anderes Fahrzeug
- Angriff bei der Übergabe von Wertsachen
- Angriff auf ein Schutzobjekt oder Schutzraum
- Angriff auf eine Schutzperson
Regelmäßiges Training im Saarland
Wir ermöglichen den Teilnehmern regelmäßig Verteidigungsschießen zu trainieren und damit die erlernten Fertigkeiten anzuwenden und stetig zu verbessern. Nur so können Handlungsabläufe derart verinnerlicht werden, dass sie im Ernstfall zu überlebenswichtigen Automatismen werden.
Warum kann regelmäßiges Training überlebenswichtig sein?
Der Schusswaffengebrauch im Einsatz ist in der Regel eine lebensbedrohliche Situation und Auslöser von höchstem Stress. Das macht es zu einer besonderen Herausforderung für Körper und Geist. Hochstress verringert die Aktivität des Großhirns, das für bewusst ausgeführte Handlungen entscheidend ist. Das Stammhirn ist wiederum sehr wichtig für die unbewusste Ausführung bekannter Handlungsabläufe. Die Aktivität des Stammhirns wird unter Hochstress verstärkt.
Die gezielte Schussabgabe ist eine Abfolge komplexer Handlungen und erfordert eine hohe Präzision. Unter Hochstress erhöhen sich die Chancen für eine sichere Schussabgabe erheblich, sobald der Schütze die Handlungsabläufe unbewusst ausführen kann. Dies wird durch regelmäßiges Training ermöglicht.
Theoretische Ausbildungsteile
Im Rahmen des Trainingsprogramms werden regelmäßig auch theoretische Inhalte vermittelt und wieder aufgefrischt.
- Psychologische Aspekte
- Rechtliche Aspekte
- Taktische Aspekte
- Ethische Aspekte
- Munitionskunde
- Waffenkunde
Vor- und Nachsorge für Einsatzkräfte
Extreme und lebensgefährliche Ereignisse können zu sogenannten Belastungsreaktionen oder sogar zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen. Unser Trainingsprogramm beinhaltet ein qualifiziertes Vor- und Nachsorgeangebot für unsere Teilnehmer. Das vermindert die genannten Gefahren erheblich.
Vorsorge für Einsatzkräfte
Bei diesem primären Präventionsangebot werden die Teilnehmer über mögliche Reaktionen auf extreme Ereignisse informiert. Die Verteidigungsschützen lernen solche Reaktionen bei sich oder Anderen zu erkennen und erhalten das Handwerkszeug, um diese aus eigener Kraft zu bewältigen.
Nachsorge für Einsatzkräfte
Dieses sekundäre Präventionsangebot können alle Teilnehmer kostenfrei nutzen, die kürzlich ein potenziell belastendes Ereignis durchlebt haben. Es erfolgt in Form von vertraulichen Einzelgesprächen.
Im Rahmen der Vor- und Nachsorge arbeiten wir nach dem erweiterten deutschenA7 Standard, der auf dem internationalen Standard CISM basiert. Weitere Informationen dazu erhalten sie auf der Internetseite des „Deutschen Fachverbands für psychosoziale Notfallversorgung (PSNV)“.
Durch unsere korporative Mitgliedschaft in der Freiwilligen Notfallhilfe e. V. sind unsere Mitarbeiter für diese Tätigkeit ausgebildet und zertifiziert. Darüber hinaus haben wir langjährige Erfahrung in der Vor- und Nachsorge von Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz.